Web 2.0 und Open Source

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Nach dem Motto: Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn hat Droid von Go Flock Yourself einen Punkt über Web 2.0 gefunden, der es wert ist, etwas näher betrachtet zu werden: Ist Web 2.0 wirklich so Open Source-freundlich, wie immer gesagt wird? Man könnte sagen, dass dies nicht der Fall ist, denn in den seltensten Fällen ist die Software, die die Web 2.0-Dienste zur Verfügung stellt, als Open Source verfügbar. Kann man Flickr herunterladen und bei sich daheim installieren? Oder del.icio.us? Andere Frage: Will man das überhaupt? Ist die Grundidee hinter Web 2.0 nicht, dass man eben kaum noch eigene Software braucht, sondern Services benutzt, sobald und solange man sie braucht? Meine Ansicht liegt dabei ziemlich in der Mitte: zum einen sehe ich klar, dass viele Entwickler auf Basis von Open Source-Software proprietäre Software entwickeln und diese als Service mehr oder minder weitervermieten. In wieweit das der GPL entgegenläuft, weiß ich nicht, aber die Open Source-Menschen scheinen dieser Meinung zu sein und arbeiten schon an einer GPL3, die diesem Problem entgegenwirkt. Andererseits muss ich Paul Montgomery von Tinfinger zustimmen, wenn er sagt, dass es gerade für kleine Start-Ups natürlich fatal wäre, wenn sie ihren Source Code so einfach in die freie Wildbahn lassen würden - denn dann gäbe es eigentlich für die großen Firmen keinen Grund mehr, diese als Investition aufzukaufen oder die ursprünglichen Entwickler einzustellen.

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Ich seh überhaupt nicht, was Open Source und Web 2.0 / social software miteinander zu tun haben sollen (würde mich auch interessieren, wer das behauptet). Gerade del.icio.us ist vielleicht ein gutes Beispiel, da sind es die open source Varianten (gibt es ja schon einige) die weniger 'social' sind, wenn sich dann jeder seinen eigenen lokalen bookmarks manager installiert und eigene Inseln kreiert.

Ich glaube, in erster Linie geht es darum, dass viele Web 2.0-Dienste auf Basis von GPL-lizensierten Produkten entstehen. (Flickr z.B. lief zumindest am Anfang auf "ganz normalen" LAMP-Systemen) Die Tatsache, dass die Firmen durch das SOA-Prinzip die Restriktionen der GPL umgehen, stört natürich die Verfechter dieser Lizenz und die Hersteller von Software, die ihre Software oft aus der Überlegung heraus unter GPL herausgeben, dass sie später kostenlos auf ebenfalls GPL-lizenzierte Erweiterung zu ihrer Software zurückgreifen können.
Es hat also in erster Linie auf der technischen und rechtlicher Ebene etwas mit Social Software zu tun, weniger auf der Ebene, auf der man die Software später benutzt.

ok, hätte zuerst den tinfinger lesen sollen ;)

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This page contains a single entry by Dominik Schwind published on November 22, 2005 7:46 AM.

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