Präludium
Wie sagte doch schon Lehrer Bommel in der
Feuerzangenbowle?
Wat is en Dampfmaschin´? Da stelle mer uns janz dumm, und da sage mer so: En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum. Der hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, dat is de Feuerung. Und dat andere Loch, dat krieje mer später.
Für Dampfmaschinen sind im Moment
andere zuständig, ich möchte mir eher Gedanken zu den Begriffen Social Network, Social Network Services und Social Graph machen.
Die Begrifflichkeiten des Social Web
Social Network - so gerne der Begriff auch für Webseiten wie
Xing,
Facebook oder
StudiVZ benutzt wird, das eigentliche soziale Netzwerk besteht aus den Beziehungen von echten Menschen ((Sicher auch von
falschen oder gar
virtuellen Menschen. Siehe dazu auch William Gibsons
Idoru.)) untereinander. Soziale Netze dieser Art gab es schon lange bevor irgendjemand auf die Idee kam, diese durch Computersysteme abzubilden und sie werden - hoffentlich - auch dann noch weiterbestehen, wenn mangels Energie oder Lust keine Computer in der uns heute bekannten Form mehr genutzt werden.
Webseiten, auf denen man faktisch vorhandene oder auch manchmal nur erhoffte und erwünschte soziale Netzwerke abbildet, genau das sind dann
Social Network Services. Und für die Abbildung dieser Netzwerke in diesen Services wurde vor nicht allzu langer Zeit von Brad Fitzpatrick ((Brad Fitzpatrick ist den Emos unter uns als Erfinder von
Livejournal bekannt und arbeitet jetzt bei Google.)) der Begriff des
Social Graphs geprägt.
Obwohl dieser Begriff von
Internetgrößen wie
Dave Winer gerne wieder in die Untiefen der Geschichte geschickt werden würde, hat er durchaus seine Daseinsberechtigung. Denn obwohl er übertrieben technisch und mathematisch klingen mag, ist der Social Graph nämlich eben
nicht das selbe wie ein Social Network, sondern die Abbildung eben dessen.
Soziale Netze sind hochdynamische Systeme, deren ständiger Wandel durch klassische Social Network Services nicht hinreichend abgebildet werden kann.
Social Network Services, die meistens nach dem Friendster/Six Degrees-Modell funktionieren, haben nur eine begrenzte Kapazität, die Beziehungen zwischen Menschen abzubilden. Xing versucht, dies dadurch abzufedern, daß man seine Kontakte taggen kann, bei Flickr ist die Einteilung in Kontakte, Freunde und Familie möglich. Beides sind Ansätze, komplizierte Beziehungsverhältnisse simplifiziert abzubilden und beide Ansätze sind sicher noch nicht das Ei des Kolumbus. Welche Möglichkeiten es gibt - wenn überhaupt - dieses Problem zu beheben, werden die Erschaffer dieser Services uns hoffentlich in nächster Zeit zeigen.
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